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Deckungsbeitrag 2 berechnen – Ein Leitfaden für den E-Commerce

Inhaltsverzeichnins Deckungsbeitrag 2

Deckungsbeitrag 2 berechnen im E-Commerce: Tiefere Rentabilitätsanalyse

Im E-Commerce ist es entscheidend, nicht nur die direkten Produktkosten im Blick zu haben, sondern auch die betriebsbedingten Fixkosten zu berücksichtigen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Der DB2 geht über den Deckungsbeitrag 1 (DB1) hinaus und bietet dir einen umfassenderen Einblick in die Rentabilität deines gesamten Geschäfts. In diesem Artikel erklären wir, was der DB2 ist, wie er berechnet wird, wofür er steht, warum er so wichtig ist und welche häufigen Fehler du vermeiden solltest.

Was ist der Deckungsbeitrag 2 (DB2)?

Dieser ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die dir zeigt, wie viel von deinem Umsatz nach Abzug sowohl der direkten Kosten (COGS) als auch der fixen Gemeinkosten übrig bleibt. Während der DB1 nur die direkten Produktkosten abzieht, berücksichtigt der DB2 zusätzlich die fixen Kosten, die für den Betrieb deines E-Commerce-Geschäfts unerlässlich sind.

Elemente des DB 2:

  • Variable Kosten: Diese sind bereits im DB1 berücksichtigt und umfassen die direkten Kosten der verkauften Produkte.
  • Fixe Gemeinkosten: Dazu gehören Lagerkosten, Verwaltungskosten, Marketingkosten und andere betriebliche Fixkosten.

Branchenspezifische Betrachtung des DB2

Je nach Branche variieren die Fixkosten stark, was sich direkt auf den DB2 auswirkt. Verschiedene Branchen haben unterschiedliche Herausforderungen, wenn es darum geht, die Fixkosten zu kontrollieren und den DB2 zu optimieren.

  • Modebranche: Hier sind hohe Lagerhaltungskosten und saisonale Schwankungen eine besondere Herausforderung. Unternehmen, die viel Lagerfläche benötigen, haben in der Regel höhere Fixkosten, die den DB2 stark beeinflussen. Rücksendungen sind ebenfalls ein Kostenfaktor, der in die Fixkosten einfließen kann. Unternehmen in dieser Branche sollten daher Strategien zur Lageroptimierung und Rücksendungsvermeidung priorisieren, um ihren DB2 zu verbessern.

  • Elektronikbranche: In der Elektronikindustrie entstehen oft höhere Fixkosten durch teure Lagerhaltung für wertvolle Produkte und die Notwendigkeit, technische Support- und Verwaltungskosten abzudecken. Zudem kann es längere Produktentwicklungszyklen geben, die die Fixkosten erhöhen. Die Optimierung der Lagerhaltung und der Einsatz von Automatisierungstechnologien können hier helfen, den DB2 zu steigern.

  • Lebensmittel und FMCG: Unternehmen in dieser Branche operieren häufig mit niedrigen Margen und haben daher weniger Spielraum für hohe Fixkosten. Lieferkettenkosten, Verwaltung und Marketing spielen eine entscheidende Rolle. Hier ist es besonders wichtig, den DB2 im Auge zu behalten, um die Kostenstrukturen effizient zu gestalten und langfristig profitabel zu bleiben.

Durch die Berücksichtigung branchenspezifischer Fixkostenfaktoren kannst du gezielt Maßnahmen zur Optimierung ergreifen, um den DB2 zu verbessern und deine Rentabilität zu steigern.

How to: DB2 berechnen

Deckungsbeitrag 2 berechnen
Deckungsbeitrag 2 berechnen Formel

Beispiel gefällig?

Bauen wir auf unserem Trinkflaschenbeispiel aus vorherigem Artikel Deckungsbeitrag 1 berechnen: Der unverzichtbare Schritt für kluge Entscheidungen im E-Commerce  auf:
Stell dir vor, du verkaufst eine trendige umweltfreundliche Trinkflasche für 100 Euro. Die Herstellungskosten betragen 60 Euro. Dein DB1 beträgt also 40 Euro. Deine gemeinen Fixkosten betragen 20 Euro, entsprechend berechnest du deinen DB 2 folgendermaßen:
DB2 = 40€ – 20€ = 20€.

Dieser Betrag von 20 Euro bleibt dir, um weitere betriebliche Ausgaben zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

Aussagekraft des DB2

Der DB2 gibt dir einen klareren Überblick über die Rentabilität deines gesamten Unternehmens und nicht nur der einzelnen Produkte. Er zeigt, wie gut dein E-Commerce-Geschäft in der Lage ist, die fixen Gemeinkosten zu decken, und hilft dir, fundierte Entscheidungen zu treffen, die das gesamte Geschäft betreffen.

DB2 und sein Einfluss auf Geschäftsentscheidungen:

    • Marketingbudget-Optimierung: Ein niedriger DB2 könnte darauf hinweisen, dass deine Marketingkosten zu hoch sind und überprüft werden sollten.
    • Preisstrategien: Anhand des DB2 kannst du entscheiden, ob deine Preise angepasst werden müssen, um die Rentabilität zu erhöhen.
    • Betriebsoptimierung: Einblicke in den DB2 helfen dir, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu optimieren.

Beispielhafte Anwendung

Stell dir vor, du betreibst einen Online-Shop für Modeartikel. Du stellst fest, dass deine fixen Gemeinkosten wie Lagerhaltung und Verwaltungskosten hoch sind und deinen DB2 negativ beeinflussen. Dies könnte darauf hinweisen, dass du entweder deine fixen Kosten senken oder deine Preise erhöhen musst, um die Rentabilität zu verbessern.

Bedeutung für E-Commerce-Betreibende

Der DB2 ist ein unverzichtbares Instrument für die Steuerung und Optimierung deines E-Commerce-Geschäfts. Er hilft dir, einen umfassenderen Überblick über die betriebliche Rentabilität zu erhalten und fundierte Entscheidungen zu treffen, die langfristigen Erfolg gewährleisten.

    • Ressourcenallokation: Mit dem DB2 kannst du genau nachvollziehen, welche Produkte oder Produktgruppen die größten Deckungsbeiträge liefern und entsprechend deine Ressourcen allokieren.
    • Profitabilitätsanalyse: Durch die regelmäßige Analyse des DB2 erkennst du frühzeitig, welche Produkte profitabel sind und welche nicht. Dies ermöglicht es dir, dein Sortiment kontinuierlich zu optimieren.
    • Benchmarking und Zielsetzung: Ein gesunder DB2-Wert variiert je nach Branche und Produkt. Im E-Commerce solltest du einen Wert zwischen 45% und 60% des AOV (Average Order Value) anstreben. Diese Benchmark hilft dir, realistische Ziele zu setzen und die Performance deines Online-Shops zu überwachen.
Beispiel Tabelle: Deckungsbeitrag 2
DB 2 im Gesamtkontext deiner Businesskennzahlen

Langfristige Planung und DB2

Der DB2 ist nicht nur ein Indikator für die aktuellen Fixkosten deines Unternehmens, sondern kann dir auch bei der langfristigen strategischen Planung helfen. Er bietet dir Einblicke, wie effizient deine Fixkosten im Vergleich zu deinem Umsatz sind und wo du langfristig Verbesserungen vornehmen kannst.

  • Investitionsentscheidungen: Ein stabiler und positiver DB2 zeigt, dass dein Unternehmen genug Spielraum hat, um weiter in strategische Bereiche wie Marketing, Infrastruktur oder neue Produktlinien zu investieren. Dies ist besonders wichtig, wenn du überlegst, dein Geschäft zu skalieren. Unternehmen mit einem niedrigen DB2 sollten hingegen zunächst ihre Fixkosten optimieren, bevor sie in weitere Wachstumsbereiche investieren.

  • Skalierung: Ein hoher DB2 ist oft ein Zeichen dafür, dass dein Unternehmen bereit ist zu skalieren. Ein stabiler DB2 gibt dir die Sicherheit, dass du deine Fixkosten auch bei einer Expansion in neue Märkte oder der Einführung neuer Produkte gut im Griff hast. Auf der anderen Seite könnte ein schwankender oder niedriger DB2 darauf hinweisen, dass du zuerst deine Kostenstruktur optimieren solltest, bevor du größere Wachstumspläne umsetzt.

Der DB2 hilft dir also nicht nur, deine Fixkosten zu überwachen, sondern auch fundierte Entscheidungen über die Zukunft deines Unternehmens zu treffen. Die regelmäßige Überprüfung des DB2 ermöglicht es dir, langfristig profitabel zu bleiben und kosteneffizient zu wachsen.

Häufige Fehler im Umgang mit dem DB 2 - machst du sie auch?

  • Übermäßiger Fokus auf den DB1: Viele Online-Händler konzentrieren sich nur auf den DB1 und übersehen die Bedeutung der fixen Gemeinkosten im DB2.
  • Vernachlässigung von fixen Gemeinkosten: Fixkosten wie Lagerhaltung, Verwaltung und Marketing werden oft nicht ausreichend berücksichtigt, was zu einer verzerrten Darstellung der Rentabilität führen kann.
  • Fehlende regelmäßige Überprüfung: Ohne regelmäßige Überprüfung des DB2 können ineffiziente Prozesse und Kostentreiber unentdeckt bleiben, was die Rentabilität beeinträchtigt.

Beispiel eines häufigen Fehlers

Du stellst fest, dass ein Produkt einen hohen DB1 hat und entscheidest dich, massiv in Werbung zu investieren, ohne die zusätzlichen Marketingkosten zu berücksichtigen. Am Ende stellst du fest, dass der DB2 negativ ist, weil die fixen Gemeinkosten nicht einkalkuliert wurden.

DB 2 zusammengefasst

Der DB2 ist mehr als nur eine Zahl. Er ist ein wesentliches Werkzeug, das dir hilft, den finanziellen Erfolg deines E-Commerce-Geschäfts umfassend zu analysieren und zu optimieren. Durch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung deiner DB2-Werte kannst du sicherstellen, dass dein Geschäft profitabel bleibt und kontinuierlich wächst. Vergiss aber auch nicht, einen Blick auf deinen DB1 zu werfen, um die direkten Produktkosten zu überwachen, und auf den DB3, um wirklich alle Kosten zu überschauen!

Checke deine DB2-Werte und optimiere Preisgestaltung sowie Produktportfolio. 

Häufige Fragen zum DB2

Mindestens einmal pro Monat, um aktuelle Trends und Entwicklungen zu erkennen.

Überprüfe die fixen Gemeinkosten und erwäge Prozessoptimierungen oder Preisanpassungen.

Du kannst deinen DB2 verbessern, indem du entweder die fixen Gemeinkosten reduzierst oder die Verkaufspreise erhöhst. Optimiere deine Lagerhaltung, reduziere Verwaltungskosten oder führe Preiserhöhungen durch, sofern dies der Markt erlaubt.

Der DB2 berücksichtigt nicht alle strategischen Kosten, insbesondere Marketing- und Expansionskosten. Um ein vollständiges Bild der Rentabilität zu erhalten, sollten auch DB1 und DB3 betrachtet werden.

Ja, der DB2 kann stark variieren, je nach den fixen Gemeinkosten und dem Verkaufspreis der einzelnen Produkte. Eine regelmäßige Überprüfung hilft, profitablere Produkte zu identifizieren.

Typische DB2-Werte variieren je nach Branche und Produkt. Im E-Commerce sind Werte von 45-60% des AOV ideal.

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