Deckungsbeitrag 1 berechnen – Eine einfache Anleitung
Inhaltsverzeichnis: Deckungsbeitrag 1
Deckungsbeitrag 1 – unverzichtbar für kluge Entscheidungen im E-Commerce
Der E-Commerce ist ein dynamisches und wettbewerbsintensives Umfeld, in dem klare Einblicke in Kosten und Erlöse essenziell sind, um erfolgreich zu sein. Eine der wichtigsten Kennzahlen, die dir dabei helfen kann, ist der Deckungsbeitrag 1 (DB1). Diese Kennzahl ermöglicht es dir, den finanziellen Beitrag jedes einzelnen Produkts präzise zu bewerten und fundierte Geschäftsentscheidungen zu treffen. In diesem Artikel erklären wir, was der DB1 ist, wie er berechnet wird, wofür er steht, warum er so wichtig ist und welche häufigen Fehler du vermeiden solltest.
Was ist der Deckungsbeitrag 1 (DB1)?
Der Deckungsbeitrag 1 (DB1) zeigt dir genau, wie viel von deinem Umsatz nach Abzug der direkten Kosten (Materialkosten, Produktionskosten) übrig bleibt und wie profitabel deine Produkte wirklich sind. Diese direkten Kosten, auch als Kosten der verkauften Güter (COGS) bezeichnet, umfassen alle variablen Kosten, die unmittelbar mit der Herstellung oder dem Einkauf deiner Produkte verbunden sind.
Branchenspezifische Betrachtung des DB1
Der DB1 kann in unterschiedlichen Branchen sehr unterschiedlich ausfallen, da die variablen Kosten stark von den jeweiligen Produkten und Prozessen abhängen. Hier sind einige Beispiele:
Modebranche: In der Modebranche spielen die Materialkosten und Produktionskosten eine große Rolle, da viele Produkte in verschiedenen Größen und Farben produziert werden müssen. Der DB1 wird hier stark durch Rücksendungen und Retouren beeinflusst, was sich auf die Rentabilität eines Produkts auswirken kann.
Elektronikbranche: Elektronikprodukte haben oft hohe Einkaufskosten, aber geringere variable Kosten, wenn sie in großen Mengen produziert werden. Der DB1 kann in dieser Branche eine hohe Marge aufweisen, wenn die Einkaufskosten gut verhandelt werden.
Lebensmittel und FMCG: In der Lebensmittelbranche und bei schnelllebigen Konsumgütern (FMCG) sind die Margen häufig geringer, was zu einem niedrigeren DB1 führen kann. Hier ist es besonders wichtig, die variablen Kosten zu optimieren und nach Möglichkeiten zu suchen, durch größere Einkaufsmengen oder verbesserte Prozesse Einsparungen zu erzielen.
Durch diese branchenspezifische Betrachtung kannst du besser nachvollziehen, welche Faktoren deinen DB1 beeinflussen und wie du ihn optimieren kannst, um die Profitabilität zu steigern.
Unterschiede zu anderen Deckungsbeiträgen:
- DB2: Berücksichtigt neben den variablen Kosten auch die fixen Gemeinkosten wie Miete, Personal und andere betriebliche Ausgaben.
- DB3: Integriert zusätzlich Marketingkosten und andere strategische Investitionen, die zur Umsatzsteigerung beitragen.
How to: Deckungsbeitrag 1 berechnen
Die Berechnung des Deckungsbeitrags 1 ist einfach und erfolgt nach der folgenden Formel:
Beispiel gefällig?
Stell dir vor, du verkaufst eine trendige umweltfreundliche Trinkflasche für 100 Euro. Die Herstellungskosten betragen 60 Euro. Dein DB1 beträgt also 40 Euro – das ist das Geld, das du zur Deckung deiner Fixkosten und zur Gewinnmaximierung nutzen kannst!
Nettoerlös: Der Verkaufspreis abzüglich Umsatzsteuer und gegebenenfalls Rabatte.
Kosten der verkauften Güter (COGS): Direkte Kosten wie Materialkosten, Produktionskosten, Einkaufskosten etc.
Das sagt der Deckungsbeitrag 1 aus
Der DB1 gibt dir wertvolle Informationen darüber, wie effizient du deine Ressourcen einsetzt und wie rentabel deine Produkte sind. Ein hoher DB1 bedeutet, dass du deine direkten Kosten gut im Griff hast und deine Produkte eine hohe Marge aufweisen. Dies ist entscheidend für die Rentabilität deines Geschäfts.
DB 1 und sein Einfluss auf Geschäftsentscheidungen:
- Preisgestaltung: Anhand des DB1 kannst du entscheiden, ob deine Preise wettbewerbsfähig sind und dennoch eine ausreichende Marge bieten.
- Produktportfolio-Optimierung: Produkte mit einem niedrigen DB1 sollten entweder preislich angepasst oder aus dem Sortiment genommen werden.
Langfristige Planung basierend auf dem DB1
Der DB1 gibt dir nicht nur einen Einblick in die momentane Rentabilität deiner Produkte, sondern kann auch ein hilfreiches Werkzeug für langfristige strategische Entscheidungen sein.
Produktentwicklung: Wenn du Produkte hast, die einen besonders hohen DB1 aufweisen, könnte es sich lohnen, mehr in deren Weiterentwicklung oder Vermarktung zu investieren. Ein stabiler und hoher DB1 zeigt dir, welche Produkte langfristig besonders profitabel sein könnten.
Sortimentsplanung: Der DB1 hilft dir auch bei der Entscheidung, welche Produkte du weiterführen oder aus dem Sortiment nehmen solltest. Produkte mit einem niedrigen DB1 sollten genauer analysiert und gegebenenfalls durch rentablere Alternativen ersetzt werden.
Preisstrategie: Anhand der DB1-Werte kannst du auch langfristige Preisstrategien entwickeln. Wenn ein Produkt einen hohen DB1 aufweist, könnte eine moderate Preisanpassung die Marge noch weiter verbessern, ohne den Absatz zu gefährden.
Der DB1 ist somit ein wichtiges Werkzeug, um nicht nur kurzfristige Entscheidungen zu treffen, sondern auch langfristig die Profitabilität deines Geschäfts sicherzustellen.
Beispielhafte Anwendung des Deckungsbeitrags 1
Stell dir vor, du betreibst einen Online-Shop für Modeartikel. Du stellst fest, dass die DB1-Werte für T-Shirts und Jeans unterschiedlich sind. Während die T-Shirts einen DB1 von 50% haben, weisen die Jeans nur einen DB1 von 30% auf. Dies könnte darauf hinweisen, dass du entweder die Einkaufskosten für die Jeans reduzieren oder den Verkaufspreis erhöhen musst, um die Rentabilität zu verbessern.
Bedeutung des DB1 im E-Commerce
Der Deckungsbeitrag 1 ist ein unverzichtbares Instrument für die Steuerung und Optimierung deines E-Commerce-Geschäfts. Er hilft dir, Ressourcen effizient zu nutzen, die Rentabilität deiner Produkte zu bewerten und fundierte strategische Entscheidungen zu treffen.
- Ressourcenallokation: Mit dem DB1 kannst du genau nachvollziehen, welche Produkte oder Produktgruppen die größten Deckungsbeiträge liefern und entsprechend deine Ressourcen allokieren.
- Profitabilitätsanalyse: Durch die regelmäßige Analyse des DB1 erkennst du frühzeitig, welche Produkte profitabel sind und welche nicht. Dies ermöglicht es dir, dein Sortiment kontinuierlich zu optimieren.
- Benchmarking und Zielsetzung: Ein gesundes Verhältnis von DB1 zu den Nettoerlösen ist besonders wichtig. Ideal sind Werte um 75-80% für günstigere Artikel. Diese Benchmark kann dir helfen, realistische Ziele zu setzen und die Performance deines Online-Shops zu überwachen.
DB1 im Vergleich zu anderen KPIs
Der Deckungsbeitrag 1 ist eine äußerst wichtige Kennzahl, aber er sollte immer im Zusammenhang mit anderen KPIs betrachtet werden, um ein vollständiges Bild der Rentabilität zu erhalten:
Return on Investment (ROI): Der ROI zeigt die Gesamtrendite deiner Investitionen. Im Vergleich zum DB1 gibt der ROI einen Überblick darüber, wie effizient deine Gesamtstrategie ist, während der DB1 nur auf Produktebene fokussiert ist.
Gross Profit Margin: Die Bruttomarge ist ebenfalls eine wichtige Kennzahl, um die Rentabilität eines Produkts zu bewerten. Während der DB1 die direkten Kosten abzieht, berücksichtigt die Gross Profit Margin zusätzlich auch die allgemeinen Betriebskosten. Beide Kennzahlen zusammen geben dir eine vollständige Übersicht über die finanzielle Leistung deines Geschäfts.
Durch die Kombination dieser Kennzahlen kannst du fundierte Entscheidungen treffen und sicherstellen, dass alle Aspekte deines Geschäfts auf Rentabilität geprüft werden.
Häufige Fehler im Umgang mit dem DB1 – machst du sie auch?
- Übermäßiger Fokus auf den Einkaufspreis: Viele Online-Händler betrachten nur die Einkaufspreise und den DB1, ohne die vollständigen Kostenstrukturen zu berücksichtigen.
- Vernachlässigung von Fixkosten: Fixkosten wie Logistikkosten und Marketingbudgets werden oft nicht ausreichend berücksichtigt, was zu einer verzerrten Darstellung der Rentabilität führen kann.
- Fehlende Betrachtung von DB2 und DB3: Im E-Commerce ist es wichtig, auch die Fixkosten (DB2) und strategischen Kosten (DB3) im Auge zu behalten, um ein vollständiges Bild der Rentabilität zu erhalten.
Beispiel eines häufigen Fehlers
Ein Online-Händler stellt fest, dass ein Produkt einen hohen DB1 hat und entscheidet sich, massiv in Werbung zu investieren, ohne die zusätzlichen Marketingkosten zu berücksichtigen. Am Ende stellt sich heraus, dass der DB2 und DB3 negativ sind, weil die zusätzlichen Kosten nicht einkalkuliert wurden.
Deckungsbeitrag 1 zusammengefasst
Der Deckungsbeitrag 1 (DB1) ist mehr als nur eine Zahl. Er ist ein Werkzeug, das dir hilft, täglich den finanziellen Erfolg deines E-Commerce-Geschäfts zu optimieren. Die Berechnung ist einfach:
Nettoerlös minus Kosten der verkauften Güter (COGS).
Durch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung deiner DB1-Werte kannst du sicherstellen, dass dein Geschäft profitabel bleibt und kontinuierlich wächst. Vergiss aber auch nicht, einen Blick auf deinen DB2 und DB3 zu werfen, um wirklich alle Kosten zu überschauen!
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Häufige Fragen und Antworten
Abschließend wollen wir an dieser Stelle einige wichtige Fragen klären, die den Deckungsbeitrag 1 betreffen und dir helfen, den DB 1 noch besser zu verstehen: